Guter Mond, du gehst so stille

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  • Tekst: Onbekend
  • Muziek: Onbekend ca. 1800. Melodie "Ach Margrietje" van Louis Neefs

1. Guter Mond, du gehst so stille
In den Abendwolken hin,
Bist so ruhig, und ich fühle,
Dass ich ohne Ruhe bin!
Traurig folgen meine Blicke
Deiner milden, heitern Bahn;
O wie hart ist das Geschicke,
Dass ich dir nicht folgen kann!

2. Guter Mond, dir will ich’s klagen,
Was mein banges Herze kränkt,
Und bei allen meinen Plagen
Die betrübte Seele denkt,
Guter Mond, du sollst es wissen,
Weil du so verschwiegen bist,
Warum meine Tränen fliessen,
Und mein Herz so traurig ist.

3. Dort in jenem kleine Tale,
Wo viel junge Bäumchen stehn,
Und nicht weit vom Wasserfalle
Wirst du eine Hütte sehn.
Geh’ durch Täler, Feld und Wiesen,
Blicke sanft durch’s Fenster hin;
So erblickest du Elisen,
Aller Mädchen Königin.

4. Nicht in Gold, und nicht in Seide
Wirst du dieses Mädchen sehn,
Nur in einem weissen Kleide
Pflegt sie stets einher zu gehn.
Nicht von Adel, nicht von Stande,
Was man sonst so hoch verehrt;
Nicht in einem Ordensbande
Hat dies Mädchen ihren Wert.

5. Nur ihr Reiz, ihr gutes Herze
Macht sie liebenswert bei mir,
Sanft im Ernst, und froh om Scherze,
Jeder Zug ist gut an ihr;
Ausdrucksvoll sind die Gebärden
Schön und heiter ist ihr Blick.
Kurz, von ihr geliebt zu werden,
Ist für mich das grösste Glück.

6. Mond, du Freund der keuschen Triebe,
Schleiche in ihr Hüttchen ein,
Sage ihr: dass ich sie liebe
Und sie mein ist ganz allein,
Mein Vergnügen, meine Freude,
Meine Lust, mein Alles ist;
Dass ich gerne im sie leide,
Wenn sie mich zuweilen küsst.

7. Dass ich aber schon gebunden,
Und auch leider! zu geschwind
Meine süssen Freiheitsstunden,
Von mir weggeschwunden sind;
Dass ich aber ohne Sünde
Leben könne in der Welt:
Geh’ und sag’ dem schönen Kind,
Ob ihr diese Lieb’ gefällt?